Page 12 - Hund & Jagd Nr.1
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Titelthema
Wie finde ich
den richtigen Züchter?
Bevor der „neue“ Jagdhelfer einzieht, sollte (muss) man sich vorher nicht nur
genau überlegen, was man kauft, sondern auch, wo man kauft. Der Welpen-
kauf ist letztlich reine Vertrauenssache, schließlich erwirbt man einen Jagd-
kameraden, der uns in den folgenden zwölf bis15 Jahren begleiten wird.
Wie überall,so gibt es auch im Jagdgebrauchshundelager sehr gute, gute, aber
auch leider weniger gute Züchter. Um diese „Züchtertypen“ zu unterscheiden,
bedarf es einiger Hintergrundinformationen.
Ein entscheidender Faktor und mitunter der wichtigste ist die
Motivation des Züchters.
Jeder, der nicht der Rasse wegen, sondern aufgrund der
Gewinnerzielung züchtet, fällt von vornherein durch unser
Raster. Hier handelt es sich auch sehr selten um Züchter im
herkömmlichen Sinne, sondern viel eher um Vermehrer, de-
ren Ansatz wenig bis überhaupt nichts mit den Zielen eines
guten Züchters zu tun hat.
Bei einem guten Züchter stehen die Rasse und der Hund
im Mittelpunkt seines Tuns und Handelns und nicht der mo-
netäre Ansatz. Die Zucht von Hunden im Allgemeinen und
die von Jagdgebrauchshunden im Besonderen ist sehr viel
mehr als nur ein Hobby: Sie verlangt vom Züchter Leiden-
schaft, Hingabe und sehr viel Sachkenntnis.
Neben profunden Kenntnissen der Genetik, der Anatomie
und des Wesens der Hunde muss ein guter Züchter auch
den sogenannten Rassestandard kennen und über die
Arbeitsweise und die Aufgaben „seiner“ Rasse hundert-
prozentig Bescheid wissen.
Was aber noch sehr viel entscheidender ist als das schon
angesprochene Grundwissen, ist, dass der Züchter beseelt
sein sollte von dem, was er tut. Jagdgebrauchshundezucht
ist und muss immer Leistungszucht sein.
Nur so wird gewährleistet, dass der Käufer letztlich auch das
erhält, was er sucht und was die raue Praxis von unseren
vierläufigen Helfern verlangt. Im Klartext bedeutet das, dass
die Elterntiere nicht nur im Exterieur dem Idealbild entspre-
chen, sondern auch ihr Leistungspotential auf den Anla-
ge- und den Leistungsprüfungen des JGHV nachgewiesen
haben. Für die Zucht ist das Beste gerade gut genug! Dies
kann gar nicht oft genug herausgestellt werden.
Wer mit wesensschwachen oder mittelmäßigen Hunden
züchtet, tut weder der Sache noch den potentiellen Welpen-
Rauhaarteckel Pandora vom Eisenstein, aus GS
Ceres vom Eisenstein, nach BS, LS Enzian vom
Käuzchenwald.
Züchter und Eigentümer: Joana Krietsch/Dirk Bölker
Foto: Joana Krietsch