Page 40 - Hund & Jagd Nr.1
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Rund um den Hund
Meldungen (nach 1998) jemals schon das deutsche Tierschutzgesetz er-
klärt worden? Ist dem DTK eigentlich klar, dass mit solchen
Aktionen die Schliefenarbeit insgesamt gefährdet wird? Und
wer hat diesen Artikel in den „Dachshund“ gehoben?
Während der stolze Bericht über das Anschliefen bei der
Thüringen: Terrier tot DTK-Gruppe Gera dem „Dachshund“ eine Seite wert war,
Der Tod eines Jagdterriers auf einer Drückjagd im thüringi- nahm die Gegendarstellung einige Wochen später sogar
zwei Seiten ein. Wenig glaubhaft wurde dort versichert, das
schen Forstamt Willrode hatte merkwürdige Folgen. sei alles gar nicht so gewesen.
Bei der Drückjagd hatte der Erfurter Zahnarzt Dr. Jochen Der Prüfungsobmann des JGHV oder gar dessen Präsident
M. zunächst einen Hirsch erlegt, der auch im Knall lag. Aus befanden die Aktion keines Kommentars für würdig.
wenigen Metern Entfernung konnte ein Hundeführer das Ge-
schehen verfolgen. Minuten nach dem ersten Schuss schoss Tobias Paulsen
der Zahnarzt erneut in Richtung Hirsch und traf in übersicht-
lichem Gelände – kein hoher Bewuchs – den Jagdterrier
tödlich. Dann baumte der Schütze während des Treibens,
so schildert es ein Hundeführer, mit geladener Waffe ab und
begab sich zum Ort des Geschehens.
Forstamtsleiter Dr. Chris Feise sieht in dem Verhalten des
Schützen, „den ich sehr schätze“, kein Fehlverhalten. Auch NRW: Saugatter kommt
erkennt er kein Verschulden des Mannes. Vielmehr sei der Das geplante Schwarzwildgatter bei Lippstadt wird offenbar
Tod des Hundes einem „Restrisiko geschuldet, das Hunde im nächsten Jahr eröffnet. Die Kreisjägerschaft Soest hat be-
bei jeder Jagd haben“. Ein Hundeführer, der den Vorfall erst reits die Unternehmergesellschaft Schwarzwildgatter Lipp-
eine Woche danach meldete, wurde von dem Forstamtslei- stadt UG gegründet, die das Gatter wirtschaftlich betreiben
ter für weitere Jagden in dem Forstamt suspendiert. Begrün- soll. Die Gattermannschaft schließt in diesen Wochen ihre
dung: Mögliches Fehlverhalten von Schützen müsse dem Ausbildung ab. Die erforderlichen Anträge auf Zuschüsse
Jagdleiter sofort gemeldet werden. aus der Jagdabgabe sind ebenfalls bereits gestellt. Der Lan-
desjagdverband, dem bereits Zuschüsse genehmigt worden
waren, hatte die Genehmigungen jedoch unverständlicher-
weise verfallen lassen.
Kaninchen in der Schliefenanlage?
Den Deutschen Teckelklub haben Vereinbarungen mit Dach-
verbänden noch nie daran gehindert, diese zu brechen. Das Horstkötter schlägt Wingerath
ist hinreichend bekannt. Was sich aber jetzt in der Teckel- als Nachfolger vor
szene ereignet hat, sprengt dann doch das Vorstellungsver- Das Kandidatenkarussell zur Wahl des künftigen JGHV-Prä-
mögen. sidiums 2018 nimmt gemächlich Fahrt auf.
Im „Dachshund“, der Vereinszeitschrift des Deutschen Für das Amt des Präsidenten hat sich bislang nur ein Kan-
Teckelklubs, wird unter der Überschrift „Anschliefen der didat gemeldet: Uli Augstein, der derzeitige Vize-Präsident
Gruppe Geraberg“ nach einem fröhlichen Hinweis auf „alter- des JGHV. Nun ist für die Nachfolge von Werner Horstköt-
nativlose Verpflegung in Thüringen“ folgendes wörtlich be- ter ein weiterer Name im Gespräch: der 52jährige Rechts-
richtet: „Nebenbei wurde die zur Hütte zugehörige Schliefen- anwalt Peter Wingerath. Der Vorsitzende der Jagdkynolo-
anlage nochmals gereinigt und vorbereitet, indem ein durch gischen Arbeitsgemeinschaft in Nordrhein-Westfalen wurde
jahrelange Erfahrung mittlerweile abgehärtetes Zwergkanin- von Horstkötter selbst darauf angesprochen, ob er sich eine
chen durch einen Käfig geschützt als zu findendes Raubwild Kandidatur vorstellen könne. Gegenüber Hund & Jagd sagte
in die Schliefenanlage gesetzt wurde. Nun konnte das Ein- Wingerath, er habe sich noch nicht entschieden. Der Vor-
schliefen der Teckel zum Training erfolgen.“ sitzende des Labrador-Clubs führt auch Deutsch-Drahthaar
Wurde dafür die Schliefplatz- und Prüfungsordnung des und zwei Terrier.
DTK außer Kraft gesetzt? Ist den Thüringer Teckelfreunden
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